Reinfall statt Kesselfall – erst Stoppschild, dann Lawine (Brand – Österreich)
Der erste Tag in Österreich stand 2017 unter keinem guten Stern. Das merkten wir direkt morgens schon am Wetter, am grauen Himmel und den fallenden Regentropfen. Aber wir waren im Urlaub und hoch motiviert und wollten uns nicht vom Wandern abhalten lassen. Deswegen suchten wir uns eine kurze Wanderung zu einem Wasserfall aus, denn unter einem Wasserfall merkt man nicht mehr dass es regnet. Oder so. :-) Der Kesselfall in Brand schien perfekt und wie für uns gemacht.
Immerhin war der Rundweg nur 2,7 km lang. Das sollten doch sogar so Wandernieten ohne Ausdauer wie wir schaffen.
Mit dem Auto ist man vom Landal Bürserberg in weniger als 10 Minuten am Wanderparkplatz. Einfach immer der Hauptstraße nach bis es irgendwann nicht mehr weiter geht. Hier parkt man entweder an der Palüdbahn oder am Haus Calanda, schnürt die Wanderstiefel und schon kann es losgehen.
Erstmal folgt man der Hauptstraße noch ein kleines Stück weiter zu Fuß. Im Sommer kommt man hier mit dem Auto noch an eine Bergbahn, die euch an den wunderschönen Lünersee bringt. Im Winter bzw. im verschneiten Frühling sind die Straße und die Bergbahn gesperrt, wegen zu viel Schnee und Lawinengefahr.
Apropos Lawinengefahr. Wart ihr schon mal in den Bergen unterwegs und hab plötzlich ein lautes, hallendes Krachen über euch gehört? Ich glaube, das Geräusch werde ich nicht so schnell vergessen, obwohl wir in sicherer Entfernung standen. Aber man weiß ja nie was sich dort oben so alles löst und vielleicht doch auf einen direkt zukommt. Unglücke bei denen ganze Ortschaften begraben wurden gab es ja in der Geschichte genug.
Auf Film bzw. mit der Digitalkamera konnte ich nur noch ein bisschen den Staub einfangen, den die Lawine oben am Berg hinterlassen hatte. Natürlich erst nachdem wir uns sicher sein konnten dass wir nicht weglaufen müssen. Ich bekomme heute noch ein bisschen Gänsehaut wenn ich an dieses laute Krachen denke…
Die Hauptstraße verlassen wir hinter einer Brücke schnell wieder, wie auf der Beschilderung angegeben und stehen plötzlich im Schnee bzw. teilweise sogar auf Glatteis. Für Österreicher wahrscheinlich nichts besonderes Ende März, für uns Mittelgebirgler irgendwie schon.
Das mit der Beschilderung sage ich übrigens extra dazu, weil zu keinem Zeitpunkt auf irgendeinem Schild stand, dass man nicht zum Kesselfall kommen wird und dass der Rundweg nicht rund gelaufen werden kann.
Trotzdem stehen wir nach einem beschwerlichen Weg nach oben, über Schnee und Glatteis, vor einem miesen Stoppschild und einem verschlossenen Tor. Der Weg geht nicht weiter, es führt aber auch keiner drumherum oder irgendwo anders hin.
Ein Hinweisschild weiter vorne wäre echt nett gewesen. Und wenn es nur ein kleiner “geschlossen” Aufkleber an den Wegweisern gewesen wäre. So rutschten wir den Weg auf Glatteis wieder nach unten und hatten erstmal genug für diesen Tag.
Die “Beinahe Lawine” war zwar ein Erlebnis und auch so hatten wir viel Spaß an diesem Tag, aber es ist einfach ärgerlich dass wir den Kesselfall noch nicht mal sehen konnten und sich der Aufstieg über Schnee und Eis so gar nicht gelohnt hat.
Am nächsten Tag schien (vielleicht als Entschädigung?) endlich die Sonne und wir konnten etwas ausgedehnter wander und haben dabei ein Mini Stonehenge erkundet. Aber das ist eine andere Geschichte…
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