Die ehemalige Grube Maybach und der Saufangweiher | Bergbau im Saarland
In meiner Reihe “Bergbau im Saarland” stelle ich euch Orte vor, an denen man die Geschichte vom Saarland besuchen kann. Auch wenn man den Bergbau im Saarland nicht mehr überall erleben kann, so gibt es viele Orte an denen man ein Gefühl von der damaligen Zeit bekommt, als im Saarland noch Kohle gefördert wurde.
Die Grube Maybach
Die 1873 entstandene Grube Trenkelbach wurde bereits 1882 umbenannt, nach dem damaligen Minister für öffentliches Arbeiten Albert von Maybach.
Sein Portrait ziert das heute noch vorhandene Verwaltungsgebäude in Maybach im Saarland. Schacht I wurde nach seiner Tochter Marie, Schacht II nach seinem Sohn Albert benannt. Die Grube Maybach war also eine Familiengrube, zumindest was die Namensgebung angeht.
Noch heute stehen viele Häuser der damaligen Bergwerkssiedlung – Schlafhäuser, Fördermaschinenhäuser, alte Schule und die im Saarland so genannte “Kaffekisch” (Kaffeeküche/Grubenkantine). Ein Spaziergang durch den Ort lohnt sich allemal, verschiedene Informationstafeln klären über die Geschichte der Gebäude auf.
Das ehemalige Grubengelände und die angrenzende Halde im Ortsteil Hühnerfeld sind leider privates Industriegelände und sollten nicht betreten werden.
Der 25. Oktober
Am 25. Oktober 1930 verloren 98 Bergleute bei einer Schlagwetterexplosion ihr Leben unter Tage am Grubenstandort Maybach. Eines der schlimmsten Grubenunglücke im saarländischen Bergbau.
Damals hat man den Angehörigen versprochen, dass ihre Väter, Brüder, Onkel, Freunde… niemals vergessen werden. Bis heute, 90 Jahre später, bleibt dieses Versprechen ungebrochen.
Saufangweiher
Der Saufangweiher und die Umliegende Landschaft sind das beste Beispiel zur Veranschaulichung des Wortes “Bergbaufolgelandschaft”.
Für die damalige Grube Maybach wurde 1957 im Trenkelbachtal einfach ein Damm aufgeschüttet, der alle Bäume, Sträucher und sonstige Pflanzen im Tal überflutete um einen Absink- bzw. Schlammweiher für die Grube zu schaffen.
Nach Schließung der Grube im Jahr 1964 floss kein Schlamm mehr in den Weiher und die Natur reparierte sich mehr oder weniger selbst. Die umliegenden Ortschaften versuchten noch eine Zeit lang ihr Abwasser im Weiher zu entsorgen, bis der Angelverein Bildstock sich dem Weiher annahm und ihn bis heute in Schuss hält.
In Zusammenarbeit mit u.a. der Saarbergwerke AG wurde eine Pumpe installiert, die den Weiher mit frischem Wasser versorgt. Mittlerweile hat der Verein sowohl einen barrierefreien Rundweg als auch einen eindrucksvollen Aussichtsturm geschaffen.
Weitere Informationen:
Bergbau im Saarland | Die Bergwerkssiedlung | Der Saufangweiher | Der ungefähre Standort auf Google Maps
Ein toller Blog. Danke für die unermüdliche Arbeit, die in diesem Blog steckt. Das sind sehr tolle Bilder.
Liebe Grüße Alisa