Da uns im Ortskern, gerade jetzt zu Corona Zeiten, viel zu viele Menschen waren machten wir uns schnell auf den Weg in Richtung Deich. Unser zweites Ziel für den Tag war der Pilsumer Leuchtturm – der Leuchtturm von Otto Waalkes.

Da uns im Ortskern, gerade jetzt zu Corona Zeiten, viel zu viele Menschen waren machten wir uns schnell auf den Weg in Richtung Deich. Unser zweites Ziel für den Tag war der Pilsumer Leuchtturm – der Leuchtturm von Otto Waalkes.
Unser ungefähres Ziel für den Ausflug was das “Dwergter Moor”, welches ich auf Google Maps zufällig entdeckt hatte. Ich hatte noch nie vorher ein richtiges Hochmoor gesehen und dieses bot sogar einen 3 Kilometer Lehrpfad, den “Dausenmoorpad” auf dem wir noch ein bisschen was lernen konnten.
Ein Wanderweg zum Thema Bergbau, relativ weit weg von den Grubenstandorten im Saarland. Ganz ohne Fördertürme und alte Stolleneingänge oder ähnliches. Was hat das denn dann alles mit dem Bergbau zu tun?
Weswegen wir auch total unvorbereitet dieses Traumschleifchen angegangen sind. Also fast übermütig. “Wird schon gut ausgeschildert sein…”, “Ist ja nicht so weit…” und ähnliche Gedanken gingen uns durch den Kopf. Spoiler: Wir haben uns verlaufen – und es gab zum Glück Proviant am Forsthof Nunkirchen und GPS/Internet Karten am Handy.
Wir haben vom Kloster aus eine kleine große Zeitreise gemacht. Auf dem Jakobsweg lässt man in Blieskastel auf wenigen Kilometern fast 4000 Jahre hinter sich. So alt soll der Gollenstein sein und mit seinen 6,58 Meter ist der Monolith aus der Jungsteinzeit (ca. 2000 v. Christus) der größte Hinkelstein Mitteleuropas. Ja, Hinkelstein – wie die von Obelix.
Wenn ich die wenigen Bilder sehe, die ich auf der Traumschleife Waldzeit gemacht habe, erinnere ich mich schon daran dass die Tour irgendwie schön war. Dass es auf jeden Fall entspannend war. Vielleicht gibt es deswegen so wenig Bilder und mehr oder weniger nur Schnappschüsse.
Ich selbst hatte mir ein klein wenig mehr “Museumsflair” erwartet, wenn ihr wisst was ich meine. Bei unserem Besuch wirkte das alles wie ein Parkplatz auf dem die Geräte “mol ewe kurz” abgestellt wurden. Trotzdem war es Bergbaugeschichte zum Anfassen – und dafür lohnt sich immer ein kurzer Zwischenstopp.
1857 wurde die Grube Itzenplitz gegründet und auch wenn sie in den 1950ern von der Großschachtanlage Reden irgendwie verschluckt wurde, ist sie für mich persönlich immer noch eine der schönsten noch stehenden Grubenstandorte im Saarland.
Noch heute stehen viele Häuser der damaligen Bergwerkssiedlung – Schlafhäuser, Fördermaschinenhäuser, alte Schule und die im Saarland so genannte “Kaffekisch” (Kaffeeküche/Grubenkantine). Ein Spaziergang durch den Ort lohnt sich allemal, verschiedene Informationstafeln klären über die Geschichte der Gebäude auf.
Das Fördergerüst ist das drittälteste im Saarrevier. Es wurde um 1900 für die Grube Frankenholz gebaut und stand bis 1960 in Höchen, wo es dann abgebaut und in Wiebelskirchen wieder aufgebaut wurde.
Auch die ersten Aufzeichnungen des Kohlebergbaus in Wiebelskirchen stammen aus dem 15. Jahrhundert. Bis 1966 wurde in den Annaschächten (Anna I,II,III,IV) Kohle abgebaut. Die damalige Spitzkegelhalde ist heute ein artenreicher Haldenwald und dank mehrerer ausgezeichneter Wanderwege für alle neugierigen besuch- und erlebbar.
Die dritte Schleife sind wir noch gar nicht gewandert, trotzdem möchte ich euch diesen Wandertipp im Saarland nicht länger vorenthalten, für alle die in der Heimat mal etwas anderes erkunden möchten ist dieser Wanderweg bei Neunkirchen definitiv gehenswert. Egal ob am Stück oder in Teilen.