Wandern ist für mich… | Blog- und Leserparade von FRuW
Fast hätte ich diesen Beitrag gar nicht veröffentlicht. Immerhin bin ich im Moment (noch) kein “richtiger” Wanderer und mein Blog ist (noch) kein Wander-, Reise- oder Outdoorblog. Ich habe im Moment nur gute Vorsätze und Zukunftspläne vorzuweisen wenn es ums Wandern geht. Außerdem haben alle Teilnehmer bisher so tolle Beiträge verfasst, teilweise sehr tiefgründige Einblicke in die Zeit im Wald, da kann ich nicht mithalten.
Wenn ich darf, möchte ich aber als begeisterter Leser (man kann fast schon sagen “Fan”) der teilnehmenden Wanderblogs gerne auf den vorletzten/letzten Tag doch noch an Elkes Blog- und Leserparade teilnehmen. Euch wenigstens ein paar Bilder zeigen. Denn ein Wandererherz schlägt in mir schon, nur hat sich in den letzten Jahren mein innerer Schweinehund darauf schlafen legt…
Früher: Wandern ist für mich… Familienzeit
Ich bin ein bekennendes Dorfkind aus einem Dorf das keiner kennt, irgendwo im Hunsrück. Deswegen waren wir früher, also als ich noch ganz ganz klein war, oft an den Wochenenden mit der Familie in der Natur, Wandern oder Spazieren oder in alten Steinbrüchen Edelsteine suchen. (Etwas Gutes muss es ja haben, an der deutschen Edelsteinstraße aufzuwachsen. ;-) )
Meine Mama hat meine Geschwister und mich entsprechend motiviert (Wieso glaubt man als Kind eigentlich, dass oben auf dem Berg wirklich eine Pizzeria auf einen wartet?) und uns das Wandern schon in den Kinderwagen gelegt. Die Begeisterung für die Natur verlor ich dann aber doch leider ziemlich früh als ich das Lesen für mich entdeckte und die Wochenenden lieber mit einem Buch unter der Bettdecke verbrachte.
Trotzdem ging es mindesten ein Mal im Jahr im Familienurlaub zu Fuß auf irgendeine Alm auf irgendeinem Berg. Ich bin als typischer unsportlicher Teenager zwar etwas widerwillig mitgegangen (denn immerhin fährt da ja überall auch eine Seilbahn hoch die man hätte nehmen können) aber wir haben viele schöne Gegenden gesehen und auf der Alm gab es wenigstens immer eine leckere Brotzeit (oder noch besser: leckeren Kaiserschmarrn).
Später: Wandern ist für mich… eine Entdeckungsreise
Mein erster Urlaub als “Erwachsene” (also selbstbezahlt, ohne Eltern und mit festem Freund) brachte mich dann etwas später zurück in die Bergwelt. Und weil mein Freund es eher unspannend findet, Berge mit der Seilbahn hochzufahren, trieb es uns (bzw. er mich) zu Fuß einen “kleinen” Berg hoch.
Mir fehlte die Ausdauer (uns überholte ein Rentnerpärchen weil ich nicht mehr weitergehen konnte, das vergesse ich nie wieder), hinterher tat alles an meinem Körper weh (an Stellen wo ich gar nicht wusste, dass da was wehtun kann) und bis heute trage ich ein kleines Trauma mit mir herum dass mich an der Bezeichnung “leicht” für Wanderwege zweifeln lässt.
Aber mit irgendetwas habe ich mich damals infiziert, nennen wir es mal den “Naturvirus”. Denn auf dieser kleinen Tour haben wir einen Wasserfall gesehen, ich habe meine Höhenangst auf wackeligen Holzbrücken zeitweise überwunden und wir sind einem “angeblichen” Weg eine Wurzeltreppe hinauf gefolgt. So viele tolle Dinge gab es zu entdecken, an Orten wo man nur zu Fuß hinkommt, wo keine Autos und keine Bergbahnen hinführen. Das war mein Schlüsselerlebnis, davon wollte ich unbedingt mehr.
Heute: Wandern ist für mich… eine Herausforderung
Bis jetzt haben wir es nur leider noch nicht geschafft, den “Naturvirus” in unseren Alltag zu integrieren. Obwohl wir es beide, dank Bürojobs, dringend nötig hätten. Deswegen sind die Touren im Urlaub immer eine Herausforderung. Ich laufe normalerweise nur knapp über 5.000 Schritte am Tag, habe für mein junges Alter eine sehr schlechte Ausdauer und meine Beine werden schon nach wenigen Kilometern zu Gummi. Das will ich 2017 endlich ändern und nie wieder von rüstigen Rentnern am Wegesrand links liegen gelassen werden.
Ich habe mir fest vorgenommen die Saar-Hunsrück Traumschleifen zu wandern, schließlich wohne ich da mittendrin. Aber auch die sind für mich erstmal eine große Herausforderung, denn schon bei einer 2km kleinen Runde kämpfe ich mit der Ausdauer, Schande über mein 25 Jahre junges Haupt. Ich will mich dieses Jahr unbedingt steigern. Die größte Herausforderung wird es aber sein, denn inneren Schweinehund zum Wanderhund zu machen. Drückt mir die Daumen.
Denn: Wenn man dann erstmal im Wald ist, links und rechts besondere Dinge entdeckt und sich einen grandiosen Ausblick mit Schweiß und Beinkraft verdient hat, dann ist alles vergessen, sogar die Puste und der Muskelkater. Man genießt und schweigt.
Elke bloggt auf “Fotografische Reisen und Wanderungen” über viele tolle Wandertouren, die sie alleine, mit ihren Wanderschnecken und Wanderhund Spike unternimmt und hat immer tolle Bilder mit im Gepäck. Nicht nur wegen Spike ist sie einer meiner Lieblingsblogger im WWW.
Unter dem Motto “Wandern ist für mich…” sind schon so viele tolle Beiträge entstanden, die solltet ihr euch im Sammelbeitrag auf Fotografische Reisen und Wanderungen unbedingt mal anschauen, falls euch das Thema interessiert.
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Welch ein ehrlicher, wundervoller Beitrag liebe Bianca
Wenn ich Dich so lese, spüre ich Deinen Wunsch einfach in der Natur zu sein und dafür MUSS man nicht wandern. Momentan ist meine Kondition total am Boden, deshalb fahre ich z.B. zu einer Burgruine und träume dort ein wenig herum und wenn es mir dort gefällt, spaziere ich ungezwungen und ohne Druck ein wenig drum herum und allein dieses Erlebnis nehme ich mit in den Alltag.
Oft entsteht aus dem bequemen Weg der langsam fittere, Zwang und der Satz “Ich muss….” haben mir auf Dauer meist die Freude versaut.
Ich bin ja nu schon älter und reise jedes Lebensjahr dem körperlichen Verfall entgegen, der Plan steht, dann eben nur noch Ausflüge zu machen, Hauptsache raus.
Ich wünsche Dir alles Liebe für 2017, wie auch immer Du die Auszeiten in der Natur gestaltest. Und vielen Dank für den schönen Beitrag zur Blogparade.
Elke
Vielen Dank für die lieben Worte und auch nochmal Danke für die tolle Blogparade. :)
“Ich bin ja nu schon älter und reise jedes Lebensjahr dem körperlichen Verfall entgegen,…” Das klingt aber ganz schön gemein, dabei bist du doch so viel fitter und weiter unterwegs als manch anderer in deinem (oder meinem ;) ) Alter.
Zum Glück ist es bei mir ja kein “ich muss” sondern ein “ich will”. Ich hab ja noch viel Zeit für viele Wanderungen, und die Zeit sollte man sich beim Wandern auch unbedingt nehmen, das hat man bei den ganzen Blogparade Beiträgen gemerkt. :)
Viele Grüße,
Bianca
Hallo Bianca,
ich habe auch erst im etwas reiferen Alter angefangen, intensiver zu wandern, und mein innerer Schweinehund muss halt mit raus..
Gerade wenn es einem nicht so leicht fällt, größere Strecken ohne Mühe hinter sich zu bringen, gibt es ein besonders gutes Gefühl, sich selbst überwunden zu haben.
Ich drücke Dir die Daumen, dass Du Deine guten Vorsätze in die Tat umsetzen kannst, lass’ Dich nicht entmutigen, wenn der innere Schweinehund gelegentlich doch mal stärker ist..
Mit den Traumschleifen hast Du ein sehr schönes Revier vor der Nase – viel Spass beim Erkunden, da hast Du ne Weile zu tun, wie ich aus eigener “Ergehung” weiß!
Viele Grüße,
Herbert
Hallo Herbert,
vielen Dank! :) Dein innerer Schweinehund ist wohl schon Wanderhund, aber nach den ganzen Traumschleifen und den saarländischen Premiumwegen die du schon gesammelt hast könnte das ja auch gar nicht anders sein. Meinen großen Respekt vor deine Leistung! :)
Wenn ich dann auch noch in deinem Beitrag zur Blogparade lese dass du nicht nur Schweinehund sondern auch noch eine Krankheit mit dir rumschleppst… da jammere ich ja fast auf hohem Niveau hier über meine Kondition… ich ziehe meinen Hut vor dir und nehme den Gedanken als Motivation mit auf meine nächste Tour! :)
Das besonders gute Gefühl wenn man die Strecke doch irgendwie geschafft hat, das kenn ich auch. Das ist auch mit ein Grund warum es mich doch immer wieder in die Natur treibt. Am Ende vergisst man oft auch die Anstrengung und ist einfach nur glücklich und zufrieden es geschafft zu haben. (bis zwei Tage später der Muskelkater kommt… aber der Kater kann ja dann mit dem Schweinehund spielen ;-) )
Viele Grüße,
Bianca
Hallo Bianca,
das mit der Ausdauer kommt irgendwann ganz von selbst, versprochen! Ich war früher überhaupt nicht sportlich (auch heute würde ich mich nicht wirklich so bezeichnen), aber es lag vor allem auch daran, dass ich nicht den richtigen “Sport” für mich gefunden hatte. Und das ist das Wandern mit Sicherheit… hat leider gegenüber anderen Sportarten den Nachteil, dass man es nicht immer so leicht in den Alltag integrieren kann.
Lieben Dank für Deinen schönen Artikel (seeehr nette Bebilderung übrigens!)
Viele Grüße von Ruth
Hallo Ruth,
danke :) ich wollte wenigstens mit den Bildern etwas “glänzen” wenn ich schon nicht so viele von Elkes Fragen beantworten konnte. :)
Das mit dem richtigen Sport bzw. die richtige Aktivität für sich finden habe ich schon öfter gehört… ich hoffe das Wandern das auch für mich werden kann, ihr macht mir da alle echt Mut! :) ich muss nur üben, üben, üben…
Viele Grüße
Bianca
Liebe Bianca,
Ein schöner Beitrag, wie Elke lese ich förmlich Deine Sehnsucht nach Natur und Zeit draußen. Ich kann es seeeeehr gut nachvollziehen und finde toll, dass Du diesen Vorsatz gefasst hast. Schön, dass Du inzwischen die erste Traumschleife erwandert hast, darüber bin ich übrigens auf Deinen Blog aufmerksam geworden. :-)
Wenn Du mal nach einer Wanderbeleitung suchst, melde Dich gerne bei mir, bin ja in der Nähe. ;-)
Liebe Grüße
Cora
Hallo Cora,
ich hatte gerade Benachrichtigungen von Facebook, Instagram, Twitter und dem Blog auf meinem Handy und musste jetzt doch nochmal schnell nachschauen was hier los ist. Danke für deinen Kommentar und überall die “Gefällt Mir” etc… :)
Deinen Blog kenne ich sogar schon länger, bin nur etwas schüchtern im Kommentare schreiben. :) Ich stöbere immer wieder gerne bei dir, auch in den älteren Beiträgen. Das Saarland ist so klein, aber man kann hier mehr erleben als man sich vorstellen kann… :)
Auf dein Angebot komme ich gerne irgendwann mal zurück, sobald meine Füße von der ersten Traumschleife nicht mehr so weh tun. Fast 12km sind irgendwie weiter als gedacht… :)
Viele Grüße,
Bianca
Huhu Bianca,
Hihi, ja, ich hab mal gleich auf allen Kanälen auf “Follow” gedrückt… ;-)
Oh danke schön, freut mich riesig zu lesen, dass Du meinen Blog schon kennst und bei mir vorbei schaust! Ja, es gibt schon echt viel zu entdecken im Saarland und im Hunsrück – und es findet sich immer noch etwas Neues, das ich noch nicht kenne oder von dem ich noch nie gehört habe.
Liebe Grüße und ich freue mich, wenn wir mal zusammenwandern :-)