Eine kleine Zeitreise auf dem Felsenpfad in Kirkel (Saarland)

Jul 22, 2018 | Saarland, Unterwegs, Wandern | 0 Kommentare

Im größten Wald des kleinsten Bundeslandes findet man als Wanderer eine ganz besondere Landschaft, die ich so im Saarland nicht erwartet hätte.

Riesigen (*achtung:wortwitz*) steinalten Felsformationen begegnet man auf dem 7km langen Felsenpfad in Kirkel. Mitten im Saarland fühlt man sich plötzlich nicht nur in eine andere Welt versetzt, sondern auch in eine ganz andere Zeit.

Die Zeitreise beginnt für uns schon vor dem Felsenpfad. Vom Wanderparkplatz in der Nähe der Burg zu Kirkel folgen wir ein kurzes Stück der Kirkeler Tafeltour (9km) – heute sollen es allerdings nicht ganz so viele Kilometer werden. Stattdessen folgen wir an der kleinen Waldschule erstmal unserer Neugierde und machen einen Abstecher zur so genannten Frauenquelle.

An der Frauenquelle plätschert eine kleine Wasserquelle aus dem Stein. In die Felsen sind seltsame Bilder eingeritzt und beeindruckende Jahreszahlen. 1859(?) waren hier schon Menschen unterwegs gewesen. Diese Felsen haben schon vor 200 Jahren Menschen genauso bestaunt und beklettert wie wir.

In 20, 30, 40… Jahren kann ich wieder hierherkommen und wieder genau die Felsen sehen. Und in 200 Jahren werden wahrscheinlich wieder Menschen hier stehen und genauso staunen wie wir. Ein gutes, beruhigendes Gefühl – irgendwie. Gebäude zerfallen, die Natur überlebt uns – hoffentlich.

Auf dem Felsenpfad wird’s dann eng, vor allem wenn einem andere Wanderer entgegen kommen. Ab und zu geht es haarscharf an Felskanten vorbei. Kopf einziehen heißt es an manchen Stellen und immer wieder berührt man Felsformationen und Muster in Steinen, wie es vielleicht schon Menschen vor 200 Jahre getan haben. Oder vor 2000 Jahren, Menschen auf der Jagd oder auf irgendeiner besonderen Reise.

Nach so viel Kopfkino ist der Weg zurück in die “Zivilisation” fast ein kleiner Kulturschock. Aber eigentlich ist das ganz in Ordnung – sollte man öfters machen.